Datum 25.03.2025
Animal Rebellion weist die Vorwürfe Felßners mit aller Entschiedenheit zurück
Der enorme Druck aufgrund seiner Vorbelastungen machte sich offenbar auch im Rahmen der Koalitionsverhandlungen deutlich: Das politische Berlin lässt Günther Felßner, den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbands als Agrarminister fallen. Heute hat Günther Felßner bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass die Verhandlungen im Agrarresort beendet sind und dass er für ein Ministeramt im nächsten Bundeskabinett nicht zur Verfügung steht. Als Grund schilderte er dramatische Zustände im Rahmen einer Protestaktion von Animal Rebellion.
Gestern Vormittag gegen 9:30 Uhr haben Aktivist*innen der Organisation Animal Rebellion gegen Günther Felßner als Agrarminister protestiert. Zwei Aktive kletterten mit Hilfe mitgebrachter Leitern auf das etwa 10 Meter hohe Dach seiner Rinderhaltung und befestigten dort ein Banner mit der Aufschrift „Kein Tierausbeuter als Agrarminister“ an der Wand. Auf dem Betriebsgelände kamen 12 weitere Aktivist*innen zusammen, die Plakate wie „Kein Lobbyist als Agrarminister“ oder „Kein Umweltsünder als Agrarminister“ in den Händen hielten. Nach etwa zehn Minuten verließen die Aktivist*innen das Betriebsgelände und versammelten sich an einem etwa 100 Meter entfernten, öffentlichen Parkplatz, wo dann auch die Polizei eintraf. Die Personalienaufnahme wurde freundlich und kooperativ abgewickelt. Die Aktivist*innen kritisierten mit ihrer Protestaktion die Falschaussagen zum Thema Klima und zur Biodiversitätskrise, die Felßner immer wieder von sich gibt. Eine Aktivistin der Gruppe kommentiert:
„Felßners Aussage darüber, er habe sich aus dem Ministeramt aus Angst gegenüber seiner Familie zurückgezogen, halten wir für vorgeschoben. Vielmehr hat unsere Aktion ihm nun eine Exitmöglichkeit serviert, da der Druck auf die künftige Koalition mit ihm als Agrarminister enorm hoch war. Felßner sollte sich eingestehen, dass ein Agrarlobbyist, ein verurteilter Umweltstraftäter und ein Wissenschaftsleugner kein geeigneter Kandidat für das Landwirtschaftsministerium ist. Unsere Protestaktion war friedlich und ein Betriebsmitarbeiter hatte uns im Nachhinein angeboten, uns den Stall zu zeigen. Dass eine Protestaktion am Arbeitsplatz eines Tierhalters diesen in seiner Privatsphäre verletzen würde, wie etwa der Protest gegen Habeck, welcher privat vom Urlaub kam, weisen wir entschieden zurück. Zwar kennen wir die Verhaltensweisen von Herrn Felßner nicht, gehen jedoch davon aus, dass dieser nicht im Stall wohnt und es sich hierbei insofern nicht um seine Privatsphäre, sondern seine Sozialsphäre handelt. Die Privatsphäre von Politiker*innen wird von Animal Rebellion selbstverständlich geachtet. Animal Rebellion ist ein antispeziesistisches Bündnis - unsere Vision ist eine friedliche Welt, die auf einem solidarischen Miteinander aufbaut - speziesübergreifend. Menschen wie Felßner, die Tiere als reine Produktionseinheiten zur Profitmaximierung betrachten, dürfen keiner Ämter des obersten Tierschutzes bekleiden.“