Pressemitteilung: Frühlings-Rebellion in schwindelerregender Höhe: Animal Rebellion inszeniert Schauspiel auf Glasdach des Deutschen Bauernverbands
13.04.2023
07.01.2024
Antispeziesistische Bewegung fordert Kurswechsel hin zu pflanzlicher Agrarwende sowie Zukunftssicherungen für Landwirt:innen
Berlin, 14. April 2023 – Schluss für Lippenbekenntnisse der Agrar-Lobby: Im Rahmen der
diesjährigen Frühlings-Rebellion rückt Animal Rebellion die Auswirkungen der Milchindustrie auf die
Biodiversitätskrise in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Daher demonstrierte die Bewegung heute an
der Zentrale des Deutschen Bauernverbandes in Berlin. Aktivistinnen und Aktivisten zeigten mit einer
Aufführung die Zusammenhänge zwischen Agrar-Lobby, Milchindustrie und der Klimakrise auf: Im
Rahmen eines Gerichtsprozesses wurden Angeklagte der Tierindustrie der Zerstörung an Tier- und
Pflanzenwelt schuldig gesprochen. Als Lobbyverter:innen verkleidete Aktivist:innen agierten bei
Urteilsverkündung sichtlich verärgert, während restliche Prozessbeobachter:innen feierten. Zeitgleich
dockten sich weitere Demonstrierende an das Glasdach des Verbands an und simulierten in
schwindelerregender Höhe eine Tierberfreiung. An der Scheibe angedockte Kühe wurden hierfür vom
Glasdach gerettet. Von den befreiten Kühen blieb am Ende der Aufführung nur die heruntertropfende
Gülle, die sinnbildlich den Zusammenhang zwischen Tierindustrie und Umweltverschmutzung deutlich
machte. Mit großen Bannern „Ineffizienz die uns die Zukunft kosten“ oder „Dairy Farming – Main
Driver Of Biodiversity And Climate Crisis“ unterstrichen die Aktivisten und Aktivistinnen ihre Botschaft.
„Statt dem ewigen Mantra „wachse oder weiche“ zu huldigen, muss ein Umdenken sowohl in und für
die Landwirtschaft erfolgen. Wir müssen die Segel für einen längst überfälligen Gegenkurs setzen
und uns von der Tierindustrie verabschieden“, so die Aktivisten und Aktivistinnen von Animal
Rebellion. „Die Milchindustrie darf nicht länger ignoriert, sondern muss in den Mittelpunkt politischer
Biodiversitäts-Debatten gerückt werden.“
Tierhaltung – Hauptverursacher der Biodiversitätskrise
Der Anbau von Nahrungsmitteln für sogenannte Nutztiere beansprucht etwa 60 Prozent der
gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Etwa 12 Millionen Rinder müssen in
Deutschland täglich mit enormen Massen an Nahrung/Essen und Wasser versorgt werden. Die Gülle,
die in der Rinderhaltung und für die Milchproduktion entsteht, verschmutzt unsere Böden und macht
sie unfruchtbar. Auch das Grundwasser und die Luft wird über die Gülle-Ausbringung verschmutzt.
Der Einsatz von Pestiziden [2] für den Anbau von Nahrung für die Tierwirtschaft treibt den
Artenverlust massiv voran. Besonders die Produktion von Milch ist klimaschädlich: Für diese wird
etwa die doppelte Landfläche verbraucht als für die Herstellung durchschnittlicher Sojamilch. Zudem
verursacht sie zweimal mehr Treibhausgasemissionen.
Jetzt zukunftsorientiert handeln: Pflanzenbasiertes Ernährungssystem jetzt
Eine pflanzenbasierte Ernährungsweise, vorzugsweise mit regional erzeugten Lebensmitteln, ist
klimafreundlich und schützt Tiere, unser Klima sowie uns Menschen. Die Tierwirtschaft ist ein System,
dessen Scheitern längst Realität geworden ist. Die Regierung muss jetzt handeln und begreifen, dass
auch weitere Abermillionen Euro an Subventionen [3] den Systemzusammenbruch der Tierindustrie
bestenfalls hinausgezögern. Sie können den Kollaps aber nicht verhindern. Der Ausstieg aus der
Tierindustrie wäre zudem weitaus günstiger als dessen vergebliche Transformationsversuche. Die
Regierung muss sich dieser Tatsache endlich stellen und die längst überfällige Kehrtwende innerhalb
der Agrarwende einleiten.
Animal Rebellion ist eine anti-speziesistische Bewegung, wir haben die Vision einer friedlichen Welt,
die auf dem Prinzip von Solidarität beruht. Aber auch jede*r Einzelne kann dazu beitragen, dass diese
Bewegung wächst und stärker wird und sich als die neue Normalität etabliert. Wer Klima- und
Tierschutz konsequent zu Ende denkt, lebt vegan.
[1] PETA (2023): Die Milchindustrie und ihre Lobbyarbeit: Täuschung mit System. Online abrufbar unter:
https://www.peta.de/themen/milchindustrie-lobby/ (10. April 2023)
[2] Leopolida Nationale Akademie der Wissenschaften (2020): Globale Biodiversität in der Krise – Was können
Deutschland und die EU dagegen tun? Online abrufbar unter:
https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2020_Diskussionspapier_Biodiversitaetskrise_web.pdf (10.
April 2023)
[3] Tagesschau (2022): EU-Agrarsubventionen: Große Unternehmen bleiben Hauptprofiteure. Online abrufbar
unter: https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/eu-agrarsubventionen-unternehmen-101.html (10. April
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